Die Deadline: Warum den Kopf in den Sand stecken und auf Rettung warten nichts bringt

Gastartikel von Elena Dohrmann, M.A.,Online Marketing 

Wer kennt das nicht: Auftrag an Land gezogen, kurz gefreut und dann kommt das böse Erwachen. Die Deadline. Diese fiese Spaßbremse. Obwohl man weiß, dass es sie gibt, versucht man sie so lange wie möglich zu ignorieren.

Egal ob bei Textern , Übersetzern oder Autoren, die Deadline rangiert laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage unter meinen selbstständig tätigen Bekannten auf der Unbeliebtheitsskala an zweiter Stelle, gleich nach der Steuererklärung. Sie gilt als wahrer Stressmacher, als Kreativ-Killer, als schlicht überflüssig. Dabei ist eigentlich alles machbar, wenn man sich an diese fünf Tipps hält. Machen Sie den Test und finden Sie heraus, wie Deadline-firm Sie sind.

„Ich weiß nicht nur, was Prokrastination bedeutet, ich kann sie sogar fehlerfrei im Schlaf durchkonjugieren.“

Ja    Nein

„Waaaaas? Seit wann ist die Deadline morgen?“, können Sie mittlerweile so überzeugend sagen, dass Sie den Auftraggeber an seinem eigenen Urteilsvermögen zweifeln lassen.

Ja    Nein

Eigentlich müsste ich gerade schreiben, aber den Artikel hier lesen geht ja ganz schnell.

Ja    Nein

Wenn Sie mindestens zweimal mit ja geantwortet haben, sollten Sie dringend weiter lesen. Alle anderen: Back to work! Sie wissen, wie’s geht.

1. Schritt: Den Feind akzeptieren.

Das Gute an einer Deadline ist, dass sie meist relativ früh angekündigt wird. Tricksen Sie sich also selber aus: Tragen Sie sie drei Tage vor dem tatsächlichen Termin im Kalender ein. Klingt profan, wirkt aber, denn im Arbeitsstress werden Sie das richtige Datum vergessen.

2. Den Modus „psychologische Kriegsführung“ aktivieren.

Dafür: Durchatmen. Dann: Sich daran erinnern, dass die Nicht-Einhaltung einer Deadline keine Karriere beenden kann. Dann: Alles auf der To-do Liste eliminieren, das nichts mit dem Projekt zu tun hat. ALLES!

Fertigen sie eine Gliederung an, jeder Text steht und fällt mit ihr! Im nächsten Schritt fangen Sie damit an, die Unterpunkte, beginnend mit dem, der Ihnen am leichtesten fällt, einzufüllen. (Zeit stoppen!) Wenn Sie eine hochrechenbare Menge an Text geschaffen haben, gehen Sie über zu Schritt drei.

3. Einen realistischen Plan machen.

Gewünschte Wortzahl durch Tage + 1000, falls was schiefgeht. Beispiel: Sie haben fünf Tage um 20000 Wörter abzuliefern=4000 + 1000=5000 Wörter pro Tag. Pausen und Belohnungen einrechnen. Alles andere ist schlicht unrealistisch und zum Scheitern verurteilt.

4. Eine Verlängerung erbitten.

Alles befolgt und trotz der extra Wörter und Tage kein Land in Sicht? Bitten Sie den Auftraggeber RECHTZEITIG (Und nein, der Tag der realen Deadline ist nicht rechtzeitig) um eine Verlängerung ohne ihm das Gefühl zu geben, dass es seine Schuld ist. Bieten Sie ihm einen Teil der Arbeit an und sagen Sie, was Sie ihm bis Freitag geben können. Schlagen Sie eine realistische Deadline vor, die Sie ganz sicher einhalten können.

5. Unrealistische Deadlines im Vorfeld vermeiden.

Wenn die Deadline von vorneherein nicht machbar ist, bitten Sie direkt um eine Verlängerung. Der Auftraggeber wird Ihre Ehrlichkeit zu schätzen wissen. Setzen Sie sich Etappenziele, um einen Überblick zu behalten und zeitliche Engpässe früh zu erkennen.
 

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